Weltweiter Standard ist nach wie vor der bewährte Wirkstoff Clotrimazol, der gezielt gegen Candida albicans wirkt. Der Zusatz von Milchsäure in Clotrimazol-haltigen Präparaten verbessere zwar die Bioverfügbarkeit, führe allerdings laut des Experten nicht zu besseren Heilungsergebnissen. Als weiteres Imidazol kommt Fenticonazol, als Polyen Nystatin zum Einsatz.Nach spätestens drei Tagen Behandlung muss der Juckreiz verschwunden sein, sonst ist die Pilzdiagnose zu überdenken.
Bei chronisch rezidivierenden Candidosen werde primär oral mit Fluconazol behandelt. Die Therapie dauere mindestens sechs Monate, danach sind etwa 85 Prozent der Patientinnen pilzfrei. Hauptrisiko für die Entwicklung immer wiederkehrender Candidosen seien orogenitale Sexualkontakte. Die routinemäßige Mitbehandlung des Partners wird oft nur dann für nötig erachtet, wenn er Symptome zeigt.
Creme, Tabletten, Ovula?
Meist erzielt man bessere Therapieerfolge, wenn man Vagina und Vulva kombiniert behandelt – also sowohl mit Vaginaltabletten oder -ovula als auch mit Vaginalcreme. Die Apothekerin empfahl bevorzugt eine Drei-Tage-Kombitherapie mit 2-prozentiger Creme (wie KadeFungin® 3 mit 3×200 mg Clotrimazol Tabletten, Vagisan® Myko Kombi 3 Tage mit Vaginalzäpfchen). Bei einer Ein-Tages-Therapie (zum Beispiel Vagisan® Myko Kombi, Canesten® Gyn Once) ist die Vaginaltablette mit 500 mg Clotrimazol höher dosiert als bei der Drei-Tages-Therapie. »Was den meisten Frauen aber nicht klar ist: Die Creme ist niedriger dosiert und muss für ein bis zwei Wochen angewendet werden«
Die Vaginaltabletten sollten abends vor dem Schlafengehen, idealerweise in Rückenlage, eingeführt werden, die Creme wird dreimal täglich auf Vulva, Damm und die Analregion aufgetragen. Vaginaltherapeutika eignen sich in der Regel nicht zur Anwendung während der Menstruation. Zum Kontakt mit Latexkondomen sollte man mindestens 48 Stunden Abstand halten, ebenso zu anderen vaginalen Zubereitungen. Zur Hilfe beim Einführen sind einigen Präparaten Applikatoren beigelegt. Schwangere sollten diese nicht verwenden. Es besteht die Gefahr, den Applikator zu weit einzuführen und so das Kind zu gefährden. Vaginalzäpfchen mit Nystatin können gelbliche, solche mit Povidon-Jod hingegen braune Verfärbungen der Unterwäsche verursachen.