Welche Nebenwirkungen von Arzneimitteln sind in der Ernährung zu beachten?

Unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) ist der Fachbegriff für die Nebenwirkung eines Arzneistoffes. Weniger als 20% der  Nebenwirkungen von Arzneimittel sind nicht vorhersehbar wie z.B. Intoleranz und Allergie. Die restlichen 80% der Nebenwirkungen wie z.B. das pharmakologische Wirkspektrum und die Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln  und Lebensmitteln sind vorhersehbar.

Unerwünschte Nebenwirkungen zahlreicher Arzneistoffe können sich direkt oder indirekt auf ernährungstherapeutische Parameter auswirken. Hierzu gehören Arzneistoffeffekte auf den Appetit, den Geschmackssinn, das Körpergewicht, die Darmtätigkeit, den Fettstoffwechsel, Mikronährstoffe und Ernährungsstatus.. Diese unerwünschten Nebenwirkungen von Arzneimittel  treten nicht obligatorisch bei jedem Patienten auf, sondern sind abhängig von der Begleitmedikation, Dosierung und Anwendungsdauer und zahlreichen weiteren Faktoren.

Arzneimittelbedingte Geschmacksveränderungen(Dysgeusien) können von Antibiotika, Glaukommittel, Lipidsenker, Diuretika und Gichtmittel ausgelöst werden. Eisenpräparate, Calciumkanalblocker  können eine Obstipation verursachen. Einige Antidepressiva können den Appetit steigern. Diese Veränderungen bemerken die Patienten selbst.

Schwieriger ist es mit den unerwünschten Nebenwirkungen auf den Mineralstoff- und Vitaminhaushalt sowie auf die Blutwerte. So können Betablocker oder Thiazid-Diuretika die Triglyceride im Blut erhöhen.  Arzneistoffe bilden mit Mineralstoffen im Verdauungstrakt einen Komplex und verhindern somit deren Aufnahme.

Die Wechselwirkung zwischen Arzneimittel und Lebensmittel wird dem Patienten im Beipackzettel deutlich. So können die Angaben zum Einnahmezeitpunkt  sehr unterschiedlich sein: mit reichlich Flüssigkeit, im nüchternen Zustand, nach dem Essen, 30 Minuten vor einer Mahlzeit, während oder kurz nach einer Mahlzeit…..Mit diesen Angaben wird dem Einfluss der Nahrung auf die Aufnahme (Resorption) des Arzneistoffes Rechnung getragen. So sollten magensaftresistente Arzneiformen möglichst nüchtern eingenommen werden. Eisenpräparate sollten in einem Abstand von mindestens zwei Stunden nach oder vor dem Verzehr von Milch oder Michprodukten eingenommen werden, um die Aufnahme  des Eisens nicht zu beeiträchtigen.

Wenn Sie Fragen zu den Nebenwirkungen Ihrer Medikamente haben, zögern Sie nicht, das Team der Ansgar Apotheke anzusprechen.