Ernährung und Kopfschmerzen Teil 1

Welche Rolle spielt die Ernährung beim Kopfschmerzen? Diese werden  häufig als  Gesundheitsstörung bagatellisiert.

Es existieren ca. 350 Kopfschmerzformen und viele Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Kopfschmerzen beziehen sich auf Migräne und Spannungskopfschmerzen. Haben doch beide gravierende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen.

Das Gehirn selbst schmerzt nicht. Der Kopfschmerz rührt von den Gefäßen, Knochen und Weichteilen her. Spannungskopfschmerzen entstehen durch Muskelverspannungen in Nacken und Schultern. Migräne ist  oft eine komplexe Erkrankung und lässt sich nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Es werden neurovaskuläre (die Nerven und Blutgefäße betreffend), neurochemische und genetische Einflüsse diskutiert.

Bis zu 30% der von Migräne Betroffenen schreiben bestimmten Lebensmitteln  das Auslösen einer Migräneattacke zu. Diese Liste ist lang, aber bei den Studien fehlen oft Mengenangaben zum Verzehr des verdächtigten Lebensmittels und der Zeitspanne zwischen Verzehr und Auftreten der Kopfschmerzen.

Welche Nahrungsbestandteile  können als Auslöser /Trigger von Kopfschmerzen genannt werden?

  • Biogene Amine wie Histamin, Tyramin  und Phenylethylamin, die in Schokolade, alten reifen Käse, Bier, Wein und eingelegten Hering zu finden sind
  • Aspartam , aber die Dosierung dieses künstlichen Süßungsmittels war in den Studien höher als in der üblichen Nahrung
  • Natrium-Glutamat kann in Verbindung mit dem „China-Restaurant-Syndrom“ Kopfschmerzen verursachen. Der Geschmacksverstärker wird Snacks und Fertiggerichten zugesetzt.
  • Zucker führt bei hohem Verzehr zu einer raschen Insulinausschüttung und zu geringen Blutglukosewerten. Diese aktivieren das sympathische Nervensystem und lösen eine Migräne aus
  • Salz kann bei hohem Konsum den Hydratationsstatus und Blutdruck beeinflussen und mit anderen Faktoren zusammen die migräne-Attacke begünstigen
  • Omega-6-Fettsäuren ( z.B. Linolsäure/Sonnenblumenöl) fördern die Entstehung von Entzündungen und Blutgerinnung. Sie sind  lebensnotwendig, aber ein zu viel oder ein unausgewogenes Verhältnis in der Aufnahme zu den Omega-3- Fettsäuren  (z.B alpha-Linolensäure/Leinöl) ist problematisch
  • Alkohol
  • Koffein verursacht eine Verengung der cerebralen Blutgefäße.  Nach dem Konsum können anschließende Gefäßerweiterung und der erhöhte cerebrale ( gehirnbetreffende) Blutfluss den Kopfschmerz bewirken
  • Nitrite befinden sich als Konservierungsstoffe in verarbeiteten Fleischwaren und vereinzelnd werden Zusammenhänge zum Auftreten von Kopfschmerzen beschrieben

Was ist noch zu beachten?

  • ein Defizit in der Vitamin-D-Versorgung und ein Defizit in der Aufnahme von Folsäure kann die Häufigkeit von Kopfschmerz-Attacken erhöhen
  • eine unzureichende Aufnahme von Eisen und die Unterversorgung mit Eisen speziell am Ende der Monatsblutung stehen in Verbindung mit der menstrualer Migräne
  • Studien beschreiben weiterhin einen Zusammenhang zwischen Migräne-Attacken und  einer Unterversorgung mit Magnesium, Zink , Vitamin B2 oder Vitamin B6